Buchtipp: Die Kriegslogik durchbrechen!

Der Krieg in Gaza polarisiert, ganz besonders im deutschsprachigen Raum – aber nicht nur dort. Wie im Kriegsgebiet selbst, wird alles unter der Feind – Freund Perspektive betrachtet.
Im Verlag Graswurzelrevolution ist in diesem Herbst ein Buch erschienen, das dieser Logik widersteht. Der Band „Die Kriegslogik durchbrechen!“ ist eine Sammlung von Artikel, die bereits in der Zeitschrift Graswurzelrevolution im Zeitraum vom 7. Oktober 2023 bis zum Sommer 2025 erschienen sind. Zu Beginn findet sich ein Geleitwort von Moshe Zuckermann. In diesem schreibt er:

„Es ist eine Errungenschaft dieses Bandes, dass er Autor*innen versammeln konnte, die sich ganz dezidiert weigern, vor dem Konsens auf beiden Seiten zu kapitulieren, namentlich sich nicht durch die Monstrosität des bereits Geschehenen im Hinblick auf die Zukunft einschüchtern zu lassen.“

Dieser Sammelband soll dazu beitragen, dass politische Diskussionen in einem Klima geführt werden können, das nicht von Einschüchterung geprägt ist. Zu Wort kommen Menschen, die sich für Aussöhnung und eine solidarische Gesellschaft jenseits von Nationalismus, Herrschaft und Gewalt einsetzen. Die Aktivist*innen u.a. von New Profile, Combatants for Peace und Palestinians and Jews for Peace weigern sich, Feinde zu sein. Sie solidarisieren sich mit den Geiseln, den Angehörigen der Opfer von Gewalt in Israel und Palästina, den Geflüchteten und Menschen, die sich dem Mord auf Kommando verweigern. Sie stellen sich sowohl gegen den Terror der islamistischen Hamas als auch gegen den der extrem rechten Netanjahu-Regierung.

Die Kriegslogik durchbrechen!
Graswurzelrevolutionäre Stimmen zum Gaza-Krieg
Bernd Drücke (Hg.)
Verlag Graswurzelrevoltuion
128 S. | 24 farbige Abb. | 14,90 Euro | ISBN 978-3-939045-59-5

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Kategorische Impertinenz: Von den Surrealist_innen zu den Situationist_innen

12. Nov. 19 Uhr: Vortrag und Lesung mit Hanna Mittelstädt
@ Akademie der bildenden Künste; Kunst- und Kulturwissenschaften, Schillerplatz 3, 1010 Wien, Raum M20

Die Publikation der deutschen Übersetzung der legendären Zeitschrift La Révolution Surréaliste im Textem-Verlag ist der Anlass, über die „Impertinenz“ sowohl der Pariser Surrealist_innen als auch der Situationist_innen nachzudenken. Die 12 surrealistischen Hefte (1924 bis 1929) und die 12 Ausgaben der Internationale Situationniste (1958 bis 1969) sind wesentliche Dokumente des französischen und internationalen Freiheitsbegehrens, des Entwurfs neuer Leidenschaften und Lebensformen. Die Zeitschriften waren Laboratorien und Schmelztiegel der gesellschaftlichen und kulturellen Umwälzungen.

Hanna Mittelstädt (Autorin und Verlegerin, Hamburg) blickt auf beide Bewegungen durch die verlegerische und spielerisch-politische Aneignung in den 70er Jahren und versucht, sie bis in die heutige Zeit als Protestreservoir zu würdigen, denn die surrealistische Parole »Revolution zuerst und für immer« ist aktuell wie damals.
Auszüge aus dem Magazinkorpus der Sürrealistischen Revolution lesen: Hanna Mittelstädt, Eva Schörkhuber und Nora Sdun (Verlegerin des Textem-Verlags)
….
Und am: Do 13.11.2025 Lesung: „Wütende und Situationisten in der Bewegung der Besetzungen“ René Viénet Paris Mai’68 Lesende: Hanna Mittelstädt
In der Anarchistischen Bibliothek, Sanettystraße 1, 1080 Wien

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Entscheidend ist die Geschichte

Jubel, Jubel, Jubel – die Die Referentin ist 10 Jahre alt! Wir gratulieren recht herzlich. Wer die Zeitschrift immer noch nicht kennt. Die Referentin ist ein freies Zeitungsprojekt und veranstaltungsbezogenes Print- und Onlinemedium, das zeitgenössische Kunst und Kultur in Linz und darüber hinaus fokussiert. Sie in Österreich als Beilage Versorgerin gratis erhältlich – beide Zeitschriften werden gratis frei Haus geliefert! Beide Zeitschriften sind ein Projekt und Produkt der Stadtwerkstatt in Linz.
Wer ein Abo abschließen möchte, bitte hier entlang: https://diereferentin.servus.at/page/abo/

Den ersten Beitrag für Die Referentin haben wir 2019 verfasst (mensch, wie die Zeit vergeht). Damals hat Brigitte Rath ein Porträt über Olga Misař geschrieben. Der Text trägt den wunderbaren Titel „Wir müssen furchtlos gegen den Strom schwimmen.“  und er kann hier nachgelesen werden. Mittlerweile hat Rath eine umfangreiche Biographie über Olgar Misař verfasst, die demnächst im Mandelbaum Verlag erscheinen wird. Jubel, Jubel, Jubel! Der Titel des Buchs:Frei denken, frei leben – Olga Misař . Aktivistin . Pazifistin . Feministin

Hier geht’s schon mal zur Verlagsseite: https://www.mandelbaum.at/buecher/brigitte-rath/frei-denken-frei-leben/autorin/
Demnächst wird das Buch über den Handel bzw. über den Anarchia-Versand zu beziehen sein.

Und hier noch zu unserem aktuellen Beitrag in Der Referentin. Eva Schörkhuber widmet sich in ihrem Text  Entscheidend ist die Geschichte Ursula K. Le Guins Roman Freie Geister und der (Un)Möglichkeit einer anarchistischen Utopie.
Wie alle Texte unserer Reihe findet sich auch dieser unter Portraits.

 

 

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Tagung: Transformation in eine sozial-ökologisch gerechte(re) Zukunft.

vom 3. bis 5. Oktober 2025 findet in Wien (und online) folgende Tagung statt:

Transformation in eine sozial-ökologisch gerechte(re) Zukunft.
Der Weg zu mehr Demokratie – anti-autoritäre und herrschaftskritische
Entwürfe.

Ankündigung und Programm:

In dem 2023 veröffentlichten Tagungsband Anarchistische Gesellschaftsentwürfe1
bemühen wir uns um eine Zusammenstellung konkreter Konzepte für eine gerechtere,
demokratischere und herrschaftsfreiere Gesellschaft.
Wege in diese Gesellschaften besprechen wir auf unserer Tagung. Um gemeinsam über die Vielfalt entsprechender Ansätze nachzudenken, wollen wir Perspektiven und
Akteur:innen aus Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft zusammenbringen.
Tagungsort: VHS Döbling in Wien und online Übertragung.

Hier geht’s zum Programmfolder: Teil 1  und hier geht’s zum Teil 2

Weitere Infos:
Zeitraum: Freitag, 3.10.2025 bis Sonntag, 5.10.2025.
Sprachen: Deutsch und Englisch.
Careteam: Susanne Stölner, Matthias Nemeth
Tagungsorganisation und -leitung: Utta Isop, Josef Mühlbauer, Susanne Stölner, Thomas Stölner, Michael Wissgott, Uwe Bittlingmayer
Unterstützer:innen: VHS Wien, PH Freiburg, ÖH Referat BoKu, Empowerment for Peace, Wiener Institut für Kinderphilosophie, an.schläge (Das feministische Magazin), Contraste (Zeitung für Selbstorganisation), espero (Libertäre Zeitschrift | Neue Folge), Redaktion Graswurzelrevolution (für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft), Uni Graz.

Das Tagungsprogramm:

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Buchtipp: „Hell no, we won’t go!“

Lou Marin hat im Verlag Graswurzelrevoltion ein neues Buch heraus gebracht.  Es beleuchtet 50 Jahre nach dem Ende des Vietnamkriegs den antimilitaristischen Widerstand in der US-Armee und der US-Zivilgesellschaft.

Zum Buch:
Am 30. April 1975, vor genau 50 Jahren, endete der Vietnamkrieg. Die These dieses Buches ist, dass der US-Krieg in Vietnam zu einem großen Teil durch massenhaften antimilitaristischen Widerstand im Innern der USA selbst sowie im Innern der US-Armee beendet worden ist. Berichtet wird über das Ausmaß von Desertion, Kriegsdienstverweigerung, Sabotage- und direkten Aktionen. Der Widerstand innerhalb der US-Armee in Vietnam und die zivilgesellschaftliche Massenbewegung gegen die Rekrutierung neuer Soldaten zwangen Präsident Nixon dazu, die US-amerikanischen Truppen zu reduzieren und schließlich die finanzielle und materielle Unterstützung des südvietnamesischen Marionettenregimes aufzugeben.

Preis (in Deutschland): 11,90

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Praktischer Anarchismus

Im aktuellen Beitrag der Referentin schreibt Vera Bianchi über die Gruppe Mujeres Libres: Die freien Frauen setzten anarchistische Ideen in der Spanischen Revolution um.
Nachzulesen ist der lesenswerte Beitrag hier: https://diereferentin.servus.at/praktischer-anarchismus
Und natürlich unter dem Rubrik: Portraits

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die Anarchismus-Textreihe in der ‚Die Referentin‘ geht weiter….

die beiden letzten Beiträge für die Referentin sind nun online:
Lou Marin über gewaltfreien Anarchismus und
Andreas Gautsch über Mystik und Freiheit
zu finden – wie immer – unter Portraits: https://anarchismusforschung.org/?page_id=407

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5.12., 20 Uhr Politbeisl im EKH: Veranstaltung zu Rätekommunismus!

Das „Biographische Lexikon des deutschen Rätekommunismus“ erlaubt einen vertieften Zugang zu dessen Geschichte. Die darin zusammengetragenen Daten und Einblicke in das Denken der aufgespürten Akteur:innen können das Verständnis für diese kurzzeitig bedeutende Strömung der deutschen Arbeiter:innenbewegung fördern. Sie machen verständlich, warum Menschen zu dieser Strömung stießen, was sie zusammenhielt, aber auch worüber sie sich entzweiten. Nicht zuletzt soll mit diesem Buch die Erinnerung an den Mut und das Leid der für eine menschliche Gesellschaft engagierten Genoss:innen wachgehalten werden.

Wo: EKH, Wielandgasse 2-4, 1100 Wien, 2. Stock

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Do. 20.06. | 20:00 Politbeisl im EKH: Vortrag zu Pınar Selek!

Anlässlich des neuerlichen Gerichtstermin am 28. Juni 2024:  Diskussionsveranstaltung zu Pınar Selek

Pınar Selek wurde 1998 unter fadenscheinigen Gründen unter dem Vorwurf Kopf einer Terrororganisation zu sein, 2,5 Jahre inhaftiert und gefoltertert. Die Aktivistin, Soziologin und Schriftstellerin war zu dieser Zeit bereits eine bekannte libertäre Feministin und Antimilitaristin und eine radikale Kritikerin der autoritären türkischen Machthaber und von patriarchaler sowie politischer Gewalt und Herrschaft. Nach dem ersten Freispruch wurde das Verfahren neuerlich aufgerollt. Selek ging daher 2009 ins Exil, zunächst nach Deutschland, heute lebt sie in Frankreich. Der türkische Staat bedroht „die Unverschämte“ (so beschreibt sie ein befreundeter Journalist) weiterhin gerichtlich mit lebenslanger Haft. Am 28. Juni 2024 gibt es einen neuerlichen Gerichtstermin in Instanbul. Dieser Repression gegen die kritische Aktivistin und Intellektuelle ist entschieden entgegen zu treten.

Mehr Info zu Pınar Selek siehe Buchbesprechung: Militarismus ist die Organisation von Gewalt; zum Veranstaltungsort: https://med-user.net/~ekh/

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Buchbesprechung: »Die Unverschämte – Gespräch mit Pınar Selek«

Militarismus ist die Organisation von Gewalt

Das Buch »Die Unverschämte – Gespräch mit Pınar Selek« würdigt umfassend die Denkwege und den Aktivismus der türkisch-französischen Soziologin und Autorin.

»Ich dagegen wollte nicht wirklich eine Fee sein, aber ich wollte ein verzaubertes Leben führen. Und dies hat mein Leben bestimmt, meine Liebesbeziehungen, meine Freundschaften und mein politisches Engagement. Ich suche immer nach etwas Magischem.« Vielleicht liegt es an dieser Suche, von der Pınar Selek im Gespräch erzählt, als sie von ihrer Schwester und sich spricht, die sie am Leben hält und wegen der sie sich für eine andere Welt einsetzt. Aufgewachsen ist sie in Istanbul, ihr Vater war ein bekannter linker Anwalt, ihr Großvater ein Mitbegründer der kommunistischen Partei. Es scheint, als wäre ihr ein Leben als linke Intellektuelle in die Wiege gelegt. Dennoch ging Selek sehr ungewöhnliche Wege. Mit 15 schloss sie sich libertären Zirkeln an, später lernte sie das Leben von Straßenkindern kennen und lebte mit ihnen, sie studierte Soziologie, eher nebenbei, sie lebte und arbeitete mit transsexuellen Personen am Taksim-Platz, sie baute mit ihnen ein Kulturzentrum auf, inspiriert von der Hausbesetzerszene in Deutschland und Frankreich. Weiterlesen

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